Claude Monet wird in Paris geboren. Fünf Jahre später zieht die Familie nach Le Havre, wo Monet seine Kindheit und Schulzeit verbringt.
Ab 1856 erhält Claude Monet Zeichenunterricht. Seine ersten Karikaturen kann er bereits jetzt teilweise gewinnbringend verkaufen.
Die Bekanntschaft mit dem Landschaftsmaler 1840 Eugène Boudin bietet Monet erste Anregungen für seine eigene Kunst. Begeistert von dessen früher Form der Freilichtmalerei schuf Monet zahlreiche Hafen- und Küstenszenen rund um Le Havre, später auch im südöstlich von Paris gelegenen Wald von Fontainebleau. Mit der künstlerischen Arbeit in freier Natur entsteht eine neue, antiakademische Art der Landschaftsmalerei.
Während seines Studiums an der Académie Suisse in Paris trifft Monet auf Camille Pissarro, eine neue Freundschaft entsteht. Nach dem Militärdienst setzt er 1862 sein Studium fort und malt gemeinsam mit seinen Studienkollegen aus dem Atelier von Charles Gleyre – Auguste Renoir, Alfred Sisley und Jean Frédéric Bazille – im Wald von Fontainebleau. Angeregt durch den Realismus in den Bildern von Gustave Courbet und Eduard Manet sucht er nach einer modernen Bildsprache und greift dabei auf Ideen der Fotografie und japanischer Farbholzschnitte zurück.
Monet schafft sein erstes figuratives Freilichtgemälde: Das Frühstück im Grünen, Camille Doncieux und Jean Frédéric Bazille stehen ihm dafür Modell. Er trifft Paul Cézanne, Gustave Courbet, Édouard Manet und Camille Pissarro, stellt erstmals im Salon aus und malt auch in Trouville in der Normandie. 1866 präsentiert Monet Camille im grünen Kleid und erhält lobende Kritiken, das Modell ist seine Geliebte Camille Doncieux. Zwei Jahre nach der Geburt seines Sohnes malt Monet 1869 zusammen mit Auguste Renoir die Badeinsel La Grenouillère. Er lässt die akademisch geprägte Ton-in-Ton-Malerei hinter sich und löst die Motive in Farbflecken auf.
Monet heiratet Camille, flüchtet vor dem Krieg nach London und studiert begeistert die Werke von John Constable und William Turner. Er lernt den Pariser Kunsthändler Paul Durand-Ruel kennen, der in London Arbeiten französischer Künstler ausstellt und sein wichtigster Galerist wird.
Die Zeit ist geprägt vom Tod des Vaters, von seinen Reisen nach Holland, von intensiver Arbeit sowie der Anmietung eines Hauses in Argenteuil im Herbst 1871. Diese mittlere Schaffensperiode Claude Monets fällt mit der Hochphase des Impressionismus zusammen. Monet erwirbt ein Boot und lässt es zum schwimmenden Atelier umbauen. 1872 malt er in Le Havre Impression – Sonnenaufgang, das 1874 im Rahmen der ersten Impressionisten-Ausstellung im Atelier des Fotografen Félix Nadar gezeigt wird und der Künstlergruppe ihren zunächst noch abwertend gemeinten Namen „Impressionisten“ gibt. Monets Themen werden vielfältiger: Einerseits beschreiben seine Bilder die Schönheit der Natur, andererseits auch die modernen Industrieanlagen. Er ist mit Gustave Caillebotte befreundet, der ihn auch finanziell unterstützen wird.
Monet freundet sich mit dem Kaufhausmagnaten und Kunst-Spekulanten Ernest Hoschedé und dessen Frau Alice an. Zusammen mit Manet folgt Monet mit seiner Familie der Einladung auf Hoschedés Schloss bei Montgeron. Monets Frau Camille erkrankt schwer.
Nach dem finanziellen Ruin von Hoschedé geraten auch Monet und seine Familie in große finanzielle Schwierigkeiten. Es folgen der Umzug nach Paris, die Geburt des Sohnes Michel und ein weiterer Umzug nach Vétheuil an der Seine. Alice Hoschedé folgt ihnen mit ihren sechs Kindern. Der Zustand von Monets Frau Camille verschlechtert sich.
Die vierte Impressionisten-Ausstellung zeigt 29 Bilder von Monet. Seine Frau Camille stirbt im Alter von 32 Jahren. Alice Hoschedé übernimmt die Versorgung der Kinder Jean und Michel, zusätzlich zu ihren eigenen sechs Kindern. Finanzielle Not ist das beherrschende Thema. Künstlerisch beschäftigt Monet sich mit Eislandschaften.
1881 kauft der Galerist Durand-Ruel weitere Bilder Monets und unterstützt auch dessen Malreisen an die normannische Küste im Jahr 1882 finanziell. Im Dezember 1881 ziehen Claude Monet und Alice Hoschedé mit den Kindern nach Poissy.
Monet arbeitet in Le Havre und mietet ein Haus in Giverny an der Mündung der Epte in die Seine. Der Kunsthändler Durand-Ruel beauftragt ihn mit Blumendekorationen für seine Pariser Wohnung.
In Paris wird 1884 der „Salon des Indépendants“ gegründet. Im selben Jahr malt Monet an der italienischen Riviera. Der Verkauf seiner Bilder floriert. Es folgen Reisen nach Holland, wo Monet Haarlem und Den Haag besucht und Tulpenfelder malt, sowie Malaufenthalte in Etretat und in der Bretagne. Hier lernt Monet 1886 den Kunstkritiker Gustave Geffroy kennen, der sein späterer Biograph werden sollte. In New York findet eine erfolgreiche Ausstellung seiner Bilder durch den Kunsthändler Durand-Ruel statt. 1888 malt Monet an der Côte d’Azur. Wieder zu Hause beginnt er in Giverny mit der Serie der Getreideschober.
Claude Monet erwirbt das Haus und das Grundstück in Giverny, das er bereits seit sieben Jahren bewohnt. Es folgt eine intensive Beschäftigung mit der Umgestaltung des Gartens. Getreideschober, Pappeln nach dem Vorbild japanischer Farbholzschnitte und Mohnblumenfelder sind seine künstlerischen Themen. Nach dem Tod von Ernest Hoschedé 1891 legitimieren Claude Monet und dessen Witwe Alice im Folgejahr ihre Beziehung und heiraten.
Monet kauft in der Nähe seines Hauses in Giverny ein größeres Grundstück mit einem Wasserlauf. Er lässt einen Teich anlegen, pflanzt Seerosen an und verwandelt den Garten nach und nach in eine Wasserlandschaft. Zudem setzt er die Serie der Bilder fort, die die Kathedrale von Rouen zeigen. Seine Bilder werden bei der Weltausstellung in Chicago gezeigt, und Monet fordert den ungeheuren Preis von 15.000 Francs für jedes einzelne der Kathedralen-Bilder. Er reist nach Oslo und besucht dort seinen Stiefsohn, der ebenfalls Maler ist. In Giverny erfolgt der Bau der Japanischen Brücke über seinen Teich, die ersten Bilder zu diesem Thema entstehen.
Monet reist in die Normandie und beginnt mit der Serie Morgen an der Seine. Er lässt auf seinem Grundstück ein Nebengebäude errichten, das er im Winter als zweites Atelier nutzt. Bei einer erneuten Reise in die Normandie widmet er sich der Steilküste. 1897 werden 20 seiner Bilder bei der zweiten Biennale von Venedig ausgestellt. Der Tod seines Freundes Alfred Sisley und der Tod von Alice’ Tochter Suzanne Butler stürzen Monet 1899 in tiefe Trauer. Er beginnt mit der Serie der Seerosen und der Japanischen Brücke, ein Thema, dem er 27 Jahre lang treu bleiben wird! Im Herbst 1899 weilt er erneut in London, eine neue Serie von Themsebildern entsteht.
Weitere Themsebilder entstehen, und Monet malt in Vétheuil an der Seine. Infolge eines Unfalls verliert er vorübergehend die Sehkraft. Monet erwirbt ein weiteres Grundstück zur Vergrößerung seines Wassergartens und kreiert das GlyzinienSpalier an der Japanischen Brücke. Zu dieser Zeit besucht Monet auch die Bretagne, in seinem Atelier setzt er die Arbeit der Themsebilder aus dem Gedächtnis fort. Zusammen mit Alice unternimmt er 1904 eine Autoreise nach Madrid, wo er im Prado die Werke der Spanischen Meister studiert.
Monet setzt seine Arbeit an der Seerosen- und Themseserie fort. Von seinem Garten werden erste Fotografien veröffentlicht. In Giverny arbeitet er vor allem an den Seerosenbildern. Unzufrieden mit seiner Arbeit, übermalt und vernichtet er jedoch einen Teil dieser Bilder. Ab 1908 treten erste Anzeichen der Augenkrankheit Grauer Star auf. Von Oktober bis Dezember desselben Jahres weilt er zusammen mit seiner Frau in Venedig. Alice verstirbt im Sommer 1911. Bis 1912 entsteht die Bilderserie von Venedig – teils aus dem Gedächtnis. Monets Sehvermögen verschlechtert sich weiter.
Die vollendeten Venedig-Bilder werden mit großem Erfolg in Paris ausgestellt. Zugleich erhält Monet 1912 die Diagnose eines doppelseitigen Grauen Stars. Der französische Premierminister Georges Clemenceau bittet ihn um eine Gruppe großer Wandgemälde mit Seerosen. Claude Monet wird darin über viele Jahre hinweg seine Lebensaufgabe finden. 1914 stirbt Monets ältester Sohn, dessen Witwe nun den Haushalt des Schwiegervaters übernimmt. 1915 erfolgt der Neubau eines dritten Ateliers, um die großformatigen, über vier Meter breiten Wandbilder malen zu können. Anlässlich des Waffenstillstandes 1918 schenkt Monet dem Staat acht seiner Seerosen-Bilder. Seine Sehkraft verschlechtert sich, aber er fürchtet die Operation.
Monet kündigt eine Schenkung von zwölf Bildern seines Wassergartens an den Staat an. Zugleich kommt es zu Verstimmungen mit Clemenceau. Zudem wird Monet die Aufnahme in das angesehene „Institut de France“ verweigert. Seine Stimmung ist gedrückt, auch aufgrund des nachlassenden Augenlichts. 1922 kommt es zur Unterzeichnung des Schenkungsvertrags mit dem Staat über die Seerosen-Wandgemälde, deren Installation in der Orangerie der Tuilerien vereinbart wird. Nach erfolgreichen Operationen erlangt Monet das Augenlicht teilweise zurück und beginnt 1923 wieder zu malen.
Monet, der ab Sommer 1926 kaum mehr sehen kann, verbrennt und zerstört einen Teil der Seerosen-Wandbilder. Bettlägerig geworden verstirbt Claude Monet am 6. Dezember 1926 in seinem Haus in Giverny im Alter von 86 Jahren. Am 17. Mai 1927 werden die Seerosen-Wandbilder in einem ovalen Saal im Musée de l’Orangerie eingeweiht. Der Betrachter glaubt sich auf einer Insel inmitten des Wassers. Obwohl sein Werk zunächst in Vergessenheit zu geraten schien, wird Claude Monet ein überragendes Vorbild für die Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – bis heute.